Der so genannte Zahnwechsel vollzieht sich in der Regel zwischen dem 6. und 16. Lebensjahr. In dieser Zeit setzt sich das Gebiss sowohl aus noch vorhandenen Milchzähnen als auch aus bleibenden Zähnen zusammen, man spricht vom Wechselgebiss.
Ab unserer Geburt wächst und entwickelt sich unser Körper. Auch die Kieferknochen wachsen mit und das ausgeglichene Verhältnis zwischen Kiefergröße und Zahnzahl und -größe geht verloren. Durch den Zahnwechsel gleicht unser Körper den Platzmangel aus.
Schon von Geburt an sind die bleibenden Zähne mit angelegt und entwickeln sich im Kieferknochen. Ist die Zahnkrone dieser Zähne vollständig ausgebildet, beginnen Zellen mit dem Abbau der Milchzahnwurzeln. Die Milchzähne werden locker und beginnen heraus zu fallen.
Die zeitliche Abfolge des Zahnwechsels
Der Zahnwechsel beginnt mit dem Durchbruch des „Sechsjahrmolaren“ im Alter von etwa sechs Jahren. Er erscheint hinter dem letzten Backenzahn des Milchzahngebisses. Er ist ein so genannter Zuwachszahn, da er keinen Milchzahn ersetzt, sondern einen neu entstandenen Raum einnimmt.
Mit etwa sieben Jahren brechen die vorderen ersten Schneidezähne durch. Sie ersetzen die Milchschneidezähne und werden daher als Ersatzzähne bezeichnet. Es folgen die seitlichen Schneidezähne mit ca. 8 Jahren. Dabei erscheinen die Zähne im Unterkiefer etwas früher als die im Oberkiefer.
Ungefähr nach einer einjährigen Pause kommt es zur zweiten Phase des Wechselgebisses. Zwischen dem 9. – 10. Lebensjahr erscheinen die Eckzähne und die vorderen Backenzähne (Prämolaren). Die Prämolaren ersetzten die Milchbackenzähne. Der zweite bleibende Backenzahn ist wieder ein Zuwachszahn. Er bricht mit ca. 12 Jahren durch und füllt den Raum aus, der durch das Kieferwachstum neu entstanden ist. Ab dem 16. Lebensjahr beginnen die dritten Backenzähne herauszuwachsen. Sie werden wegen ihrer späten Durchbruchszeit auch Weisheitszähne genannt.
Welche Probleme können auftreten?
Die Wechselgebissphase findet in der größten Wachstumsphase des Menschen statt. Viele Faktoren müssen zusammen funktionieren, damit sich ein korrektes bleibendes Gebiss entwickelt. Bei der Wechselgebissphase kann es daher zu Begleitsymptomen, zu Problemen für den bleibenden Zahn und zu Fehlstellungen kommen.
Die Milchzähne erfüllen auch die Aufgabe von Platzhaltern für die später erscheinenden bleibenden Zähne. Kommt es zu einem frühzeitigen Verlust, kann es zu Platzmangel kommen, die ein korrektes Erscheinen der bleibenden Zähne behindert. Platzmangel führt in den meisten Fällen zu Fehlstellungen. Teilweise werden die Zähne auch im Durchbruch behindert und können nicht mit der gesamten Zahnkrone erscheinen.
Manchmal kommt es vor, dass bleibende Zähne nicht erscheinen. Das kann verschiedene Ursachen haben. Der bleibende Zahn kann zum Beispiel mit dem Kieferknochen verwachsen sein. Häufig sind einzelne Zähne gar nicht erst angelegt. Der Milchzahn kann so nicht ausfallen.
Oft kann es im Bereich an dem der bleibende Zahn erscheint, zu Zahnfleischentzündungen kommen. Besonders der Weisheitszahn ist häufig davon betroffen. Man spricht dann von einem erschwerten Zahndurchbruch.
Wie kann man zum komplikationslosen Zahnwechsel beitragen?
Die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen sind in der Phase des Zahnwechsels sehr wichtig. Werden eventuelle Komplikation früh erkannt, können schwerwiegende Folgen für die bleibenden Zähne vermieden werden. Durch die regelmäßige Kontrolle und Röntgen-Übersichtsaufnahmen können Nichtanlagen oder Hindernisse erkannt werden.
Während des Zahnwechsels zwischen dem 6 und 16. Lebensjahr ist eine intensive Zahnpflege wichtig. Dadurch wird das Risiko für eine Karies der bleibenden Zähne verringert und Zahnfleischentzündungen vorgebeugt.
Neben den regelmäßigen Zahnarztbesuchen kann man auch selbst regelmäßig kontrollieren, ob die Zähne zeitgerecht und komplikationslos erscheinen. Vermuten Sie Probleme, sollten Sie in unsere Praxis kommen.
Erscheinen die bleibenden Zähne nicht direkt unter dem Milchzahn, kann dieser in zweiter Reihe verbleiben. Der störende Zahn kann problemlos entfernt werden, um zusätzliche Schmutznischen für Zahnbeläge zu vermeiden. Auch ein sehr früher Milchzahnverlust kann die Wechselgebissphase erschweren und zu Problemen führen. Durch Lückenhalter kann man dazu beitragen, dass es nicht zu einem Platzmangel für die bleibenden Zähne kommt.