Es ist bekannt, dass Zahnimplantate bei Erwachsenen die beste Wahl sind, um fehlende Zähne zu ersetzen, aber sind Zahnimplantate auch bei Kindern die richtige Wahl?
Während Zahnimplantate eine absolut sichere Option zum Ersetzen fehlender Zähne bei Erwachsenen sind, sind Zahnimplantate bei Kindern keine Option, solange sich die Kinder nicht in einem bestimmten Alter befinden.
Warum können Implantate bei Kindern und Jugendlichen problematisch sein?
Zahnimplantate werden direkt in den Knochen eingesetzt. Eine starke, dichte Knochenunterstützung ist für die anfängliche Heilung und die Langlebigkeit eines Zahnimplantats ausschlaggebend. Leider ist der Kieferknochen eines Kindes nicht reif genug, um diese Ansprüche zu erfüllen.
Junge Knochen wachsen und entwickeln sich. Dies ist ein Prozess, der etwa 16 bis 18 Jahre lang andauert, bis der Kieferknochen vollständig ausgereift ist. Ein Kind von 11 oder 12 Jahren befindet sich also noch im Wachstumsprozess. Der Knochen im Wachstum ist weich und lässt sich relativ leicht formen und manipulieren. Dies ist eine gute Eigenschaft für den Einsatz von Zahnspangen, aber eine ungünstige Eigenschaft, wenn es um Zahnimplantate geht.
Ab welchem Alter ist der Einsatz von Zahnimplantaten möglich?
Wenn ein Zahnimplantat in einen jungen Patienten eingesetzt wird, dessen Kiefer noch nicht vollständig gewachsen ist, kann dies das Kieferwachstum behindern und verhindern, dass andere Zähne auf natürliche Weise wachsen. Die derzeit gültigen Leitlinien empfehlen daher einen Zahnersatz durch Zahnimplantate erst bei Jugendlichen ab einem Alter von 18 Jahren.
Was zählt, ist die individuelle Betrachtung jedes Patienten
Obwohl Zahnimplantate bei Kindern im Allgemeinen ab einem Alter von 18 Jahren empfohlen werden, ist diese Altersempfehlung differenziert zu betrachten. Zum größten Teil sind Mädchen um das 18. Lebensjahr und Jungen um das 20. Lebensjahr in der Regel gute Kandidaten für Zahnimplantate. In diesem Alter ist der Kiefer bei den meisten Personen ausgereift oder hat zumindest einen Punkt erreicht, an dem Zahnimplantate das zukünftige Wachstum nicht beeinträchtigen.
Das Alter, in dem das Kieferwachstum abgeschlossen ist variiert von Patient zu Patient. Außerdem ist das Knochenwachstum bei Mädchen normalerweise vor dem Knochenwachstum bei Jungen abgeschlossen. Der Zahnarzt sollte daher eine gründliche Anamnese führen, bevor Zahnimplantate bei Kindern in Erwägung gezogen werden.
In welchen Fällen können Zahnimplantate auch bei Kindern sinnvoll sein?
Eine erfolgreiche Implantat Behandlung bei Kindern kann erreicht werden, indem ein multidisziplinärer Ansatz in den Behandlungsplan integriert wird.. Eine systematische Planung der Behandlung kann zu gewünschten ästhetischen und funktionellen Ergebnissen führen. Die Beurteilung des Wachstums in Verbindung mit der Beurteilung des Alveolarknochens sollte zu Beginn der Behandlungsplanung erfolgen. Die kieferorthopädische und chirurgische Behandlung kann etwa ein Jahr vor der geplanten Implantat Insertion begonnen werden.
Wie lassen sich Zahnimplantate bei Kindern erfolgreich durchführen?
Wichtige Faktoren, die bei der Behandlung eines Kindes mit einem Zahnimplatat berücksichtigt werden müssen, sind neben dem Knochenwachstum des Kiefers die Konfiguration des vorhandene Gebisses, der verbleibende Abstand zwischen den im Bogen vorhandenen Zähnen, die Menge des Alveolarknochens und der Zeitpunkt der Implantatinsertion.
Die Stabilisierung der Kieferbögen durch Knochentransplantation kann vor der Implantat Insertion durchgeführt werden. Die Knochentransplantation sollte überall dort durchgeführt, wo dies erforderlich ist, um die Topographie des Hartgewebes zu verbessern ein besseres ästhetisches Ergebnis sicherzustellen.
Während der anfänglichen Knochenheilungsphase des Implantats sollten junge Patienten kieferorthopädische Schienen tragen. Auch das Design und die Art des Implantat Systems bei pädiatrischen Patienten sind für ein erfolgreiches Behandlungsergebnis ausschlaggebend.
Für weitere Fragen zum Thema Zahnimplantate bei Kindern konsultieren Sie die Experten der Praxis Prof. Dhom mit Schwerpunkt Implantologie.