Meiner Oma sind auch zwei Backenzähne ausgefallen und sie ist trotzdem alt geworden. So schlimm wird es schon nicht sein, wenn Zähne ausfallen oder fehlen. Neue Implantate sind sehr teuer, und Zahnärzte wollen halt auch verkaufen.
Eine Zahnlücke kann manchmal auf einen genetischen Defekt zurückzuführen sein, viel häufiger jedoch handelt es sich um einen fehlenden Zahn aufgrund eines Zahnverlustes, zum Beispiel in Folge eines Unfalls, oder weil eine Zahnerkrankung vorgelegen hat, die schließlich zu dem Zahnausfall geführt hat. Lange unbehandelt, können besonders Parodontose und Karies zum Zahnverlust führen. Ist der Zahn gezogen, gewöhnen sich viele Patient*Innen an die Zahnlücke, und schieben die Folgebehandlung vor sich her. Allerdings sollten Sie sich frühzeitig um Zahnersatz kümmern. Das kann Ihnen unnötige Schmerzen und Ausgaben ersparen.
Nicht nur ein ästhetisches Problem
Ein fehlender Zahn fällt im vorderen Kieferbereich besonders auf. Fehlen sogar mehrere Zähne, können die Lippen nicht mehr ideal gestützt werden. Der oder die Betroffene sieht älter aus. Ein fehlender Zahn stört das Sprechvermögen und verschlechtert die Kaufunktion. Mit der Zeit entstehen Nischen, wodurch die Entstehung von Zahnbelag gefördert werden kann. Zu alldem kommt noch hinzu, dass die Reinigung von Zahnlücken schwierig und manchmal unangenehm ist.
Gravierender als die Außenwahrnehmung sind jedoch die gestörten Zahnkontakte. Ein fehlender Zahn hat Auswirkungen auf seinen Gegenspieler im Ober- oder Unterkiefer. Dieser kann bei fehlendem Kontakt in die Lücke hineinwachsen. Die stützenden Nachbarzähne verlagern sich und können kippen. Die Konsequenz ist ein falscher Biss. Es dauert bis zu 2 Jahre, um das mit einer Multiband-Apparatur zu korrigieren. Noch gravierender ist der Knochenrückgang im Bereich der Zahnlücke. Je mehr Zeit verstreicht, umso immer schwieriger wird es, genug Knochensubstanz für eine Implantation zu haben. Wartet man zu lange, kann eine Implantation (ohne vorherigen Knochenaufbau) sogar unmöglich werden.
Zahnersatz – Diese Optionen stehen Ihnen zur Verfügung
- Brücken und Teilprothesen
- Implantate
- gegebenenfalls Veneers im Vorderzahnbereich
Eine Zahnlücke zwischen den Backenzähnen lässt sich mit einer Keramik- oder Metall-Brücke schließen. Letztere ist die kostengünstigste Variante. Nachteil bei der Brücke: Die Nachbarzähne müssen beschliffen werden. Sind diese noch völlig intakt, raten Expert:innen in Sachen Zahnerhalt von dieser Vorgehensweise ab.
Eine Alternative zur Brücke ist das Zahnimplantat. Dieses setzt sich aus einer künstlichen Zahnwurzel und dem festen oder herausnehmbaren Zahnersatz zusammen. Vorteile hierbei: Die Nachbarzähne bleiben unangetastet und der Kieferknochen erhalten. Der Gewinde-Stift gewährleistet einen natürlichen Druck auf das Knochenlager. Was die Optik betrifft, ist ein Implantat mit Keramik-Krone heute nicht mehr von einem natürlichen Zahn zu unterscheiden.
Eine genetisch bedingte Zahnlücke im Bereich zwischen den mittleren Schneidezähnen nennt sich Diastema. Dieser Spalt muss nicht zwangsläufig geschlossen werden. Beeinträchtigt er jedoch das Kauverhalten oder wird als ästhetisch störend empfunden, können Spezialisten eine sinnvolle Lösung empfehlen, sog. Veneers. Die Keramikschalen sind sehr dünn und lassen sich auf die Schneidezähne kleben. Ein Anschleifen ist hier nicht erforderlich. Damit der Spezialkleber hält, muss der Schmelz nur leicht aufgeraut werden.
Fazit – Zahnlücken nicht unbeachtet lassen
Führt ein Trauma oder die Entzündung des Zahnbetts zur Zahnlücke, sollten Sie rechtzeitig handeln. Ein fehlender Zahn kann sich negativ auf Ihre Psyche und die Zahngesundheit auswirken. Immer mehr Zahnärzte und Zahnärztinnen raten zu Implantaten, weil es aktuell der beste und komfortabelste Zahnersatz ist. Brücken und Teilprothesen haben optische und gesundheitliche Nachteile: Es geht wertvolle Knochen- und Zahnsubstanz (Nachbarzähne) verloren.