Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) ist eine ist eine durch Zahnbeläge (Plaque), Reizungen oder Verletzungen hervorgerufene bakterielle Entzündung des Zahnfleisches. Sie beginnt meist am Zahnfleischrand oder im Bereich der Interdentalpapille (dem Zahnfleisch im Zahnzwischenraum). Von dort aus kann sie sich über weitere Bereiche des Zahnfleisches ausdehnen.
Eine akute Zahnfleischentzündung entsteht relativ plötzlich und dauert nur kurze Zeit an. Sie ist für Patienten durch entsprechende Symptome erkennbar und geht bei verbesserter Mundhygiene an der entsprechenden Stelle oder „von selbst“ meist innerhalb weniger Tage wieder zurück.
Diese Form der Entzündung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie über längere Zeit bestehen bleibt, weil die auslösenden Entzündungsreize länger auf das Zahnfleisch einwirken. Zur Heilung ist oft eine gezielte Behandlung erforderlich.
Wird eine Zahnfleischentzündung nicht behandelt, weitet sie sich in der Regel auf alle Bestandteile des Zahnhalteapparates aus. Es entwickelt sich eine Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates, Zahnbettentzündung, frühere Bezeichnung: „Parodontose“).
Während der Schwangerschaft verändert sich der Hormonstoffwechsel einer Frau. Dies hat zur Folge, dass das Weichgewebe im Mund lockerer und damit anfälliger für Zahnfleischentzündungen und Entzündungen des Zahnhalteapparates (Gingivitis und Parodontitis) wird. Nach heutigem Stand der Wissenschaft gilt es als gesichert, dass eine Parodontitis unter anderem das Risiko für ein zu geringes Geburtsgewicht erhöhen kann.