Immer häufiger kommen Patienten mit der Frage in die Zahnarztpraxis, wie man auf einfache und preiswerte Weise ästhetische Korrekturen an Zähnen durchführen kann.
Meistens sind es Formkorrekturen von zu kleinen Zähnen, Schrägstellungen, der Wunsch nach Lückenschluss oder die Kaschierung von Farbabweichungen. Auch die Aufhellung von dunkel verfärbten Zähnen nach Wurzelbehandlungen stehen auf der Wunschliste. Stark abgekaute Schneidekanten der Frontzähne, verursacht durch Stressknirschen in der Nacht oder Säureschäden bei Bulimie, Magensäurereflux und übermäßigem CocaCola oder RedBull Konsum gehören zu den häufig nachgefragten Reparaturen des Zahnbestandes.
Welche Möglichkeiten bietet die moderne Zahnheilkunde, wie aufwändig ist die Rekonstruktion, wie lange hält die ästhetische Reparatur und wie hoch sind die Kosten? Fragen, die so einfach pauschal nicht zu beantworten sind. Wie im wahren Leben kommt es immer auf den Einzelfall an. Beginnen wir mit den Kosten. Alle bisher genannten Leistungen sind kosmetische Wünsche. Dafür können die gesetzliche Krankenkassen und manchmal auch die privaten Versicherungen keine Kosten übernehmen oder erstatten. Im Klartext: die Gesamtkosten für ästhetische Rekonstruktionen sind meistens vom Patienten in voller Höhe selbst zu tragen. Die preiswerteste Lösung ist eine ästhetische Korrektur mit plastischem Füllmaterial aus Kunststoff. Hierbei wird der vorhandene Zahnschmelz mit einem blauen Reinigungs-Gel angeraut, ein Haftvermittler als Grundierung aufgetragen, in die gewünschte Form modelliert und wieder mit UV-Licht ausgehärtet. Je nach Größe und Umfang der Rekonstruktion werden unterschiedliche Farben und Effekt-materialien eingesetzt und schichtenweise gehärtet, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Abschließend erfolgt eine Politur und Anpassung an die Kaufunktion, damit keine Brüche oder vorzeitige Abplatzungen auftreten.
Die Haltbarkeit hängt von vielen Faktoren ab. Meistens sind es Essgewohnheiten, die zum vorzeitigen Zusammenbruch der mühsam aufgebauten Füllungen führen. Übermäßige Belastungen (harte Nahrungsmittel z.B. Nüsse, Kerne), zu dünne Wandstärken, zu geringe Materialstärke oder externe Belastungen durch Knirschen können die Kunststoffrekonstruktion zerstören. Die durchschnittliche „Standzeit“ hängt sehr stark von den persönlichen Eigenheiten ab und variiert zwischen 6 Monaten und mehreren Jahren. Die Materialien zur ästhetischen Rekonstruktion sind sehr vielfältig. In der Regel werden lichthärtende Kunststoffe verwendet, die keramische Mirkofüller enthalten. Welche Fabrikate zum Einsatz kommen, ist dem Wissen und Erfahrungsschatz des jeweiligen Zahnarztes überlassen. Dieser trägt die Verantwortung für die Qualität seiner Arbeit. Die Vorteile dieser Methode liegen in der relativ schnellen Wiederherstellung und kurzfristig optisch attraktiven Ausführung.Die Nachteile: Jeder im Mund plastisch modellierte Werkstoff kann Feuchtigkeits- und Lufteinschlüsse aufweisen. Jeder plastische Werkstoff im Mund nimmt mit der Zeit Wasser auf (quillt) und dadurch kommt es im Laufe der Zeit an den Füllungsrändern zur Spaltbildung und Farbstoffeinlagerung (Verfärbung). Außerdem „altert“ der Kunststoff im Laufe der Jahre durch UV-Licht, verliert seine Farbpigmente und wird grau oder gelb.
Author: Dr. Gerhard Pfeiffer (Zahnarzt)