Die Nachfrage nach einem Zahnersatz aus Gold ist in den letzten fünf Jahren um mehr als 50% gesunken. Dieser Wandel hat nicht nur ästhetische Ursachen. Die altbewährte Goldkrone hat verschiedene Vor- und Nachteile. Für wen ist ein Zahnersatz aus Gold geeignet? Und welche natürlich aussehenden, gut verträglichen Alternativen werden heutzutage verwendet?
Wo werden noch Goldkronen eingesetzt?
Reines Gold ist sehr weich und demzufolge ohne eine aufwändige technische Ausstattung leicht formbar. Deshalb gelten Goldkronen auch heutzutage im Seitenzahnbereich als sichere und dauerhafte Versorgungsform. Da Goldkronen ästhetisch allerdings nicht dem Schönheitsideal entsprechen, kommen immer häufiger vollkeramischen Zahnkronen zum Einsatz.
Welche Vor- und Nachteile haben Goldkronen?
Gold besitzt eine ähnliche Härte wie der Zahnschmelz und fühlt sich deshalb beim Beißen angenehm und natürlich an. Vor allem Patienten, die mit den Zähnen knirschen oder pressen haben oft Kiefergelenksprobleme. Für diese sind Goldkauflächen besser geeignet, als die sehr viel härteren Keramikkronen.
Im Gegenzug lagern sich Plaque und Bakterien etwas eher an Metall- als an Keramikkronen an. Das umliegende Zahnfleisch
kann deshalb schneller gereizt reagieren. Demzufolge ist eine Goldkrone vor allem für Patienten, welche anfällig für Parodontose sind, weniger geeignet.
Aus Kosten- und Stabilitätsgründen wird oftmals kein 100% reines Gold eingesetzt. Die Beimengung anderer Metalle kann in seltenen Fällen im Mundraum Allergien auslösen.
Welche Alternativen gibt es?
Als Alternative wird häufig ein Gerüst aus Metall, welches mit Keramik überzogen wird, eingesetzt. Metall-Keramikkronen wirken allerdings oft stumpf und wenig lichtdurchlässig. Sie sind somit als Krone und nicht als Zahn erkennbar. Zudem kann ein Teil der Keramikschicht abplatzen, was die Ästhetik zusätzlich stark beeinträchtigt.
Vor allem im Frontzahnbereich kommen deshalb seit mittlerweile zehn Jahren ästhetische, vollkeramische Kronen zum Einsatz.
Diese weisen eine bessere Widerstandsfähigkeit und Bruchhärte auf. Zudem verursachen sie keine Allergien und sind auch sonst für den menschlichen Organismus sehr gut verträglich. Sie lassen sich leicht reinigen und ziehen keine Bakterien und Plaque an. Das Parodontoserisiko ist somit geringer, als bei einem Zahnersatz aus Gold. Zudem sehen Keramikkronen in Form und Farbe dem natürlichen Zahn sehr ähnlich. Sie sind oft nicht als Zahnersatz erkennbar.
Ihr Zahnarzt wird Sie individuellbezüglich der Wahl des für Sie geeigneten Materials beraten. Auch wenn die altbewährte Goldkrone nicht in allen Eigenschaften mit der Vollkeramikkrone mithalten kann, kommt sie aus gutem Grund auch heutzutage noch zum Einsatz.